Donnerstag, 30. März 2017

Heizung

Wir wollten bei der Wahl unserer Heizung möglichst unabhängig von Rohstoffen sein, weniger aus ökologischen als wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Öl und Pellets benötigen viel Platz, aber auch den Gashahn wollen wir uns nicht irgendwann zu drehen lassen. So blieb letztendlich nur die Option einer Wärmepumpe. Doch welche? Hier gibt es eine Auswahl zwischen verschiedensten Techniken: Luft-Luft, Luft-Wasser, Sole-Wasser...

Anfangs dachten wir noch über ein Sole-Wasser Modell mit Erdsonde oder Flächenkollektor nach, jedoch liegt das Baugebiet laut hydrogeologischer Standortbeurteilung des Landes Hessen hierfür ungünstig. Man kann nicht sicher sein, ob eine einzelne Bohrung reicht und für einen Flächenkollektor sind die meisten Grundstücke schlicht zu klein. Eisspeicher können mittlerweile zwar ebenfalls eine interessante Option sein, allerdings sind die Investitionskosten hierfür noch recht hoch.

Die Auswahl reduzierte sich also auf Luft-Wasser oder Luft-Luft. Erstere bestehen meist aus einer Außeneinheit, die mit einem Kompressor ausgestattet ist und einfach gesagt umgekehrt wie ein Kühlschrank arbeitet. Für ein solches Gerät schreibt der  für unser Baugebiet gültige Bebauungsplan je nach Lautstärke verschiedene Mindestabstände zum Gebäude und den Nachbargrundstücken vor, die in der Planung des Grundrisses berücksichtigt werden müssten. Außerdem finde ich die Geräte zu Außenmontage meist optisch nicht sonderlich ansprechend und wir würden uns damit je nach Standort auch einen möglichen zusätzlichen KFZ Stellplatz verbauen.

Im weiteren Verlauf gesellte sich die Frage dazu, wie nun die Temperatur in die Wohnung kommen soll. Klassische Heizkörper benötigen Platz und sind für eine Wärmepumpe auch nicht mehr zeitgemäß, daher muss die Entscheidung eigentlich nur zwischen Fußboden- oder Lüftungsheizung getroffen werden.

Letztendlich haben wir uns für eine Luft-Luft Wärmepumpe, die Proxon Frischluftwärmetechnik von Zimmermann, entschieden. Das System hat den Vorteil, dass die Luft im Haus ständig ausgetauscht wird. Außerdem wird der Luft die Feuchtigkeit entzogen, was die Gefahr von Schimmelbildung merklich reduziert. Ein weiteres Argument für uns war, dass eine Fußbodenheizung geringe Mengen feinen Staub mit der aufgeheizten Luft nach oben transportieren kann, während sich bei einer Lüftungsheizung die warme Luft von oben absenkt und feine Partikel eher am Boden bleiben. Was uns im Sommer sicher noch freuen wird ist die ebenfalls enthaltene Klimatisierungsfunktion, um die Temperatur im Gebäude einige Grad absenken zu können.

Bedenken sollte man bei Wärmepumpen allerdings auf jeden Fall die Stromkosten. Nicht zuletzt durch heutzutage besser gedämmte Wände und Fenster sind sie zwar nicht mehr ganz so schlimme Stromfresser wie früher, aber erst durch eine Kombination mit einer leistungsfähigen Photovoltaikanlage ist ein solches System tatsächlich wirtschaftlich sinnvoll nutzbar. Der Austausch mit anderen Bauherren, die ohne Photovoltaik von ca. 170€ Stromkosten bei 165m² Wohnfläche im kältesten Monat auf 24°C geheizt berichtet haben, stimmt mich auf jeden Fall positiv die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

2 Kommentare:

  1. Auf jeden Fall die richtige Entscheidung für eure Situation.
    Als kleinen Tipp empfehle ich darauf zu achten, dass für das Trinkwarmwasser zumindest zu den Bedarfszeiten stets eine Temperatur von mind. 50 Grad nicht unterschritten wird. Zwar tun sich Wärmepumpen an kalten Tagen manchmal schwer damit aber aus hygienischen Gründen ist es sehr wichtig das Wasser ausreichend zu erhitzen.

    Viele Grüße!

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  2. Danke für den Tipp, die werkseitige Voreinstellung sind ja laut der Anleitung nur 48°C.

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