Diese sind sich trotz der Leistung auf dem Papier gar nicht so ähnlich, denn Glasfaser bedeutet nicht automatisch, dass auch später mal eine Gigabit Verbindung möglich sein wird. So ist etwa der Backbone von Unitymedia noch per Kupferkabel angebunden wie wir erfahren haben. Eine Aussage, ob dieser Flaschenhals in naher Zukunft ausgebaut werden soll, wollte man leider nicht treffen. Viel mehr als 400MBit/s wird hier also in absehbarer Zeit nicht verfügbar sein, zumal man sich diesen Maximalwert auch noch mit anderen teilen muss. Momentan haben wir zwar 120MBit/s bei Unitymedia, jedoch sind wir nicht wirklich zufrieden damit denn grade Streaming bietet zu Stoßzeiten abends und am Wochenende oft keine ausreichende Qualität da es sich beim Kabelanschluss noch immer um ein shared Medium handelt.
Seitens der Telekom wird zwar schon Gigabit beworben, aber tatsächlich verfügbar sein werden vorerst nur 100-200MBit/s. Obendrein wird man hier auch wieder mit dem quasi nicht vorhandenen Peering der Telekom zu kämpfen haben. Dies und eine ebenfalls schlechte Streamingqualität dank "bis zu" VDSL25 waren Gründe, warum wir mit unserem momentanen Anschluss zu Unitymedia gewechselt sind.
Eine etwas exotischere Kombination bietet das Netz der Kreiswerke. Diese verlegen und betreiben zwar das Glasfaserkabel, Dienstanbieter ist jedoch eine kleine Firma namens Yplay, die auch in anderen Gemeinden in der näheren Umgebung bereits Internetanschlüsse anbietet. Yplay sichert als einziger Anbieter tatsächlich zu, dass die mögliche Leistung des Glasfaserkabels auch ausgereizt werden kann wenn man das möchte und bietet obendrein ein eigenes Rechenzentrum mit direkter Anbindung an den großen Internetknoten in Frankfurt.
Interessant war auch die Anschlusspreise zu vergleichen, denn diese lassen sich teils nicht so einfach herausfinden. Alle Anbieter gewähren zudem verschiedene Rabattierungen, wenn auch gleichzeitig ein Vertrag abgeschlossen wird.
- Telekom: 599€, bei Vertragsabschluss 399€, bei Anbieterwechsel 199€
- Unitymedia: 949€, bei Vertragsabschluss 398€
- Yplay: 599€, bei Vertragsabschluss 199€
- Telekom: 100 TV Sender, davon je nach Tarif 20-45 in HD
- Unitymedia: je nach Tarif 135-167 TV Sender, davon 45-60 in HD
- Yplay: 100 TV Sender, davon 18 in HD
Grob zusammengefasst kann man sagen, dass sich Unitymedia hauptsächlich dann lohnt, wenn man Wert auf eine möglichst große Auswahl an Fernsehsendern legt und sich keine SAT Antenne auf das Dach setzen will. Wir haben uns letztendlich trotz der höchsten Grundgebühr für Yplay entschieden, da hier die leistungsstärkste Internetverbindung geboten wird und Fernsehen für uns nur eine untergeordnete Rolle spielt.
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